Erfolge/Funktion:
Deutscher Meister im Halbschwergewicht 1933
64 Kämpfe als Profiboxer (31 Siege)
* 27. Dezember 1907 Wilsche/Gifhorn
† vermutlich 9. April 1943 KZ Neuengamme/Hamburg
Mit seinem unkonventionellen, technisch geprägten Kampfstil und seinem charismatischen, publikumswirksamen Auftreten avancierte Johann "Rukeli" Trollmann im Berlin der ausgehenden Weimarer Republik zum Zuschauermagneten des deutschen Boxsports. Später aufgrund seiner schnellen, tänzelnden Kampfweise mitunter als boxerischer Vorläufer Muhammad Alis gewürdigt, geriet Trollmann als Sinto nach der nationalsozialistischen Machtergreifung in die Mühlen der NS-Rassenpolitik und wurde aus ideologischen Gründen um seinen 1933 gewonnenen Meistertitel im Halbschwergewicht gebracht. Erst 2003, rund 60 Jahre nach seiner Ermordung im KZ Neuengamme bei Hamburg, wurde Trollmann vom Bund Deutscher Berufsboxer (BDB) als deutscher Meister rehabilitiert.